Pressemitteilung der HS Offenburg

Wissenschaftler der Hochschule Offenburg entwickeln derzeit ein Sensorsystem, um Benutzerschnittstellen von Maschinen wie Operationsrobotern zu optimieren. Schäden aufgrund von Bedienungsfehlern sollen so minimiert werden. Ein Prototyp des vom Bund geförderten Projekts ist bereits bei Medizintechnikherstellern im Testbetrieb.

Wird ein Operationsroboter falsch bedient, können die Folgen gravierend sein. Ein Sensorsystem, das Forscher der Hochschule Offenburg entwickelt haben, soll künftig Bedienungsfehler verhindern, indem umständliche Benutzeroberflächen optimiert werden.

Im Rahmen des vom Bundesministeriums für Wirtschaft geförderten ZIM-Projekts „Professional UX“ entwickeln Hochschullehrer der Hochschule Offenburg das kompaktes Sensorsystem, das es Herstellern von Medizintechnikgeräten ermöglicht, interaktive Oberflächen wie Steuerungsdisplays von Operationsrobotern eigenständig professionell zu prüfen.

Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ist ein bundesweites, technologie- und branchenoffenes Förderprogramm: Ziel ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu unterstützen und einen Beitrag zu deren Wachstum sowie der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen zu leisten.

In Kooperation mit dem Softwarehaus Dr. Hornecker aus Freiburg haben Forscher der Hochschule Offenburg einen ersten Prototypen entwickelt. Dieser wird bereits auf verschiedenen Messen und Kongressen präsentiert, so etwa vorigen Oktober auf dem Mittelstandkongress in Freiburg. Auch bei der Industriemesse i+e in Freiburg Ende Januar 2019 wird der Prototyp zu sehen sein.

„Professional-UX ist eine selbstlernende Systemlösung und ermöglicht es, die Bedienung interaktiver Oberflächen zu analysieren und zu optimieren“, erklärt Prof. Andrea Müller, verantwortlich für den Studiengang Dialogmarketing und E-Commerce DEC an der Hochschule Offenburg: „Damit können Hersteller von Produkten mit Bedienschnittstellen zum Nutzer, also etwa Displays medizinischer Geräte, aber auch Bedienpanels von Produktionsmaschinen oder Steuerungssysteme der Materialwirtschaft, professionelle UX-Testings durchführen.“

Schäden durch falsche Bedienung im Vorfeld verhindern

„Das Professional-UX-System erfasst und analysiert die typische Bedienung des Geräts. Daraus werden Verhaltensmuster der Nutzer identifiziert. Anhand der Daten werden Kennzahlen ermittelt und Standardwerte festgelegt“, so Prof. Müller. Folgenschwere Fehler durch falsche Bedienung von Medizintechnikgeräten können durch die Optimierung der interaktiven Oberflächen verhindert werden, da mit Professional-UX alle Bedienelemente auf die konkreten Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden. Mittels Eye-Tracking, Mimik- und Stimmanalyse können schon die leichtesten Unsicherheiten des Nutzers bei der Bedienung des Geräts identifiziert werden.

„Die so gewonnenen Daten dienen dazu, Defizite des Systems sehr früh während des Innovationsprozesses im Labor zu detektieren und zu eliminieren bevor das Medizintechnikgerät in die Serienproduktion geht“, sagt Müller. Somit könne der komplette Interaktionsprozess des Benutzers mit dem Medizintechnikgerät im Vorfeld der Markteinführung analysiert und im Nachgang optimiert werden.

Weitere Teilnehmer an Pilotstudie gesucht

Die Forscher der Hochschule Offenburg und von Dr. Hornecker Softwareentwicklung führen derzeit erste Untersuchungen mit Medizintechnikanbietern durch. „Gerne können weitere Unternehmen in die Pilotuntersuchungsgruppe mit aufgenommen werden“, sagt Prof. Müller. Wer Interesse hat, kann sich sich bei Christina Miclau, E-Mail christina.miclau@hs-offenburg.de, , anmelden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier auf der Webseite der HS Offenburg

Hier gehts zum Artikel in der Badischen Zeitung